Das Gebäude wurde 1493 ermalig urkundlich erwähnt und die Stadt Linz erwarb es 1524. Die Stadt verwendete es zuerst als Salzlager und hat es 1570 als Waaghaus neu aufbauen lassen. Aus dieser Zeit ist eine Inventarliste überliefert, welche Gewichtsätze, zwei große Waagen, eine kleinere Waage, eine große Schnellwaage, eine Heuwaage sowie Schmalz & Honigstecher nennt. Die Funktion als amtliches Waaghaus besaß das Gebäude durchgehend bis 1923.
Im ersten Stockwerk wurde 1877 ein Turnsaal für die benachbarte Schule eingebaut. Die Zwischendecke wurde 1955 erneuert. In dieser Zeit zog auch ein Lebensmittelhandel ins Gebäude. Der Torbogen zwischen Markthalle und Kremsmünsterer Haus wurde erst 1950 aufgebaut. Das schmiedeeisene Tor befand sich zuvor in einem Zugangstor zum Volksgarten und stammt aus dem Jahre 1898.
GENERALSANIERUNG
2016 kam es zu einer Generalssanierung. Die alte Bausubstanz konnte, bis auf einen Durchbruch ins Nachbarhaus erhalten werden. Ebenso der Turnsaalboden im ersten Obergeschoss. Dieser alte Holzfussboden erinnert beim Betreten durch sein sanftes Knarren an Zimmerböden in Schlösser. Der zugängliche Dachstuhl selbst ist noch in seinem Zustand von 1800, so wie dieser nach dem großen Stadtbrand wieder aufgebaut wurde.
ALTER MARKT
Der unmittelbar angrenzende „Alte Markt“ war bis zur Errichtung des Linzer Hauptplatzes das Zentrum der Stadt. Es wurden selbst Überreste römischer Besiedelung gefunden. 1291 wird von der/die „alte Wi(c)k geschrieben. Nach der Stadterweiterung wurde am Alten Markt eine jüdische Synagoge errichtet, welche nach dem Pogrom 1420 in eine Kapelle umgebaut wurde. Der Standort dieser beiden Bauten ist heute durch farbliche Pflasterungen gekennzeichnet.
Nachdem der Hauptplatz die Funktion als Stadtzentrum und -markt übernahm, wurde der Alte Markt durch Gebäude verbaut. Diese wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht mehr aufgebaut, und so wurde der Alte Markt in den Nachkriegsjahren wieder als Platz ausgeführt.
Lageplan
Quellen:
Linz - Streiflichter zur Stadtgeschichte. Band 1 bis 4. 2010. Lentia Verlag.
Die Altstadt - Österreichische Kunsttopographie. Band XLII. 1977. Verlag: Anton Schroll & Co.
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